Cover von Wir waren keine Menschen mehr wird in neuem Tab geöffnet

Wir waren keine Menschen mehr

Erinnerungen eines Wehrmachtssoldaten an die Ostfront
Verfasser/in: Suche nach diesem Verfasser Raffeiner, Luis
Verfasserangabe: Luis Raffeiner ; aufgezeichnet von Luise Ruatti ; bearbeitet von Thomas Hanifle ; mit einem Nachwort von Hannes Heer
Jahr: 2019
Mediengruppe: B.Sach.Erw/L.sagg.a
verfügbar

Exemplare

ZweigstelleStandorteStatusVorbestellungenFrist
Zweigstelle: LBS HI Standorte: RAFF Status: Verfügbar Vorbestellungen: 0 Frist:

Inhalt

Ein Südtiroler schreibt über seine Erlebnisse im Zweiten Weltkrieg. (BO)Luis Raffeiner kam 1917 in Karthaus im Südtiroler Schnalstal zur Welt. Nach karger Kindheit und ebenso entbehrungsreicher Jugendzeit optierte er 1939 für Deutschland, wurde zur Wehrmacht eingezogen und nahm am Russlandfeldzug teil. Jahrzehntelang konnte er wie viele andere auch über das damals Erlebte nicht sprechen. Erst 1991 schildert er seine Lebensgeschichte einer Bekannten, die sie für die Nachwelt aufgezeichnet hat.In nüchternem, abgeklärtem Erzählton berichtet Raffeiner vom Soldatenalltag. An die Ostfront abkommandiert, versteht er sich durch seinen Erfindergeist, sein Improvisationstalent und sein handwerkliches Geschick unentbehrlich zu machen. Selber selten zum Waffengebrauch gezwungen, lernt er über die Verbrechen seiner Kameraden hinwegzusehen. Abgestumpft und vom Alkohol betäubt, nimmt er Gewalt und Gräuel nicht mehr richtig wahr, schlechtes Gewissen konnte sich keiner leisten. Trotz allem bewahrt sich Raffeiner seine Menschlichkeit, bemüht sich, anständig zu bleiben. Viele seiner Eindrücke konnte er mit der Kamera festhalten und erstaunlicherweise über die Kriegsjahre retten.Luis Raffeiners Geschichte ist die eines unpolitischen Menschen, eines einfachen Soldaten, der kein Deserteur und kein Widerstandskämpfer, aber auch kein Kriegsheld und eingefleischter Nazi war. Sehr interessant und ausführlich ist das Nachwort des Historikers Hannes Heer, Initiator der vieldiskutierten Wehrmachtsausstellung, der in kompetenter Weise Raffeiners Biografie historisch einordnet und manche Erinnerungslücke behutsam korrigiert. Als Bericht eines der letzten Zeitzeugen vor allem für junge LeserInnen empfehlenswert, denn, so der Autor, "wer über den Krieg lese, der könne nicht mit der braunen Ideologie sympathisieren." (bn.bibliotheksnachrichten/Claudia Stockmaier/www.biblio.at)

Rezensionen

Details

Suche nach diesem Verfasser
Verlag: Bozen, Edition Raetia
opens in new tab
Suche nach dieser Systematik
Suche nach diesem Interessenskreis
ISBN: 978-88-7283-372-8
Beschreibung: 229 Seiten : Ill.
Schlagwörter: Erlebnisbericht, Krieg <Nationalsozialismus>, Ostfront, Wehrmacht
Suche nach dieser Beteiligten Person
Sprache: deutsch